Hallo meine Lieben!
Ich fange nun mal an meinen letzen Monat von hinten aufzurollen, anders werde ich es wohl gar nicht schaffen.
Vom 7. bis 11. Juni ging es für Grey und mich nach Irkutsk und an den Baikal See. Der Flug mit Aeroflot dauerte 5h 30min. Es war ein guter Flug, leider mit vielen schreienden Kindern an Bord, aber das Essen war zumindest gut! Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass man Aeroflot nicht so ganz trauen kann!
Völlig übermüdet, an schlafen war ja im sitzen nicht zu denken, kamen wir in Irkutsks an. Mit einem ausrangierten Bus aus China (Busstation = rechts wenn man aus dem Flughafengebäude raus geht)gings ins Stadtzentrum. Leider hat uns der Fahrer zu früh aussteigen lassen und wir sind umher geirrt bis wir das Hostel Admiral gefunden haben. Dort angekommen, es war ein Wohnung mussten wir erstmal warten bis unser Zimmer frei wurde und dann schliefen wir ein Zeiterl, bevor wir die Stadt unsicher machten. Leider kann man Irkutsk in google.maps nicht zoomen, was die Sache mit Bus und Tramlinien etwas schwierig machte. Die Stadt ist aber relativ klein und man ist bald an der Hauptstraße oder am Fluss. Man muss nur gehen!
Viel gemacht haben wir am ersten Tag nicht. Einen mega raschen Wetterumschwung durften wir erleben und die einzige Fußgängerzone Sibiriens sind wir entlang geschlendert. Am Dienstag gings mit der Maschrutka zum Baikal. Busse fahren zu allen Heiligenzeiten und bei Maschrutkas braucht man Geduld, da der Fahrer so lange wartet, bis der Kleinbus voll ist. 100 Rubel kostete die 1-stündige fahrt auf der Sibirischen Route 66, wie ich sie genannt habe. Unendlich lange und kurvenreiche und hügelige Straßen, geil war die 1. Fahrt! Listwjanka heißt der Touristenort, indem man am Baikal ankommt. Touristisches Niemandsland, meiner Ansicht nach! Dies wird wohl noch länger so bleiben, denn die Fähr-, Boots, und Busverbindungen sind nicht gerade häufig bzw. der Zeit angepasst. Außerdem gibt es bisher nur einige große, neue, schöne Hotelanlagen in der Gegend, die stark an eine Österreichische Almregion erinnert hat. Obwohl wir 3x zum Baikal gefahren sind muss ich sagen, dass mir der See super gut gefallen hat. Angenehm kühl war es am See und ruhig. Kaum Touristen. Und das Gefühl am Baikal zu sein, dem See, der in meinem Geografiebuch für Kinder aufgezeichnet war, war ein super schönes und beeindruckendes Gefühl. Dieser mächtig tiefe See. Unglaublich!
Zurück in Irkutsk herrschte eine brütende Hitze! Früh morgens ist es kühl und über den Tag heizt sich die Stadt immens auf und es ist staubig.
....morgen gibt es mehr news...
Montag, 15. Juni 2009
Nachtrag: Mit Greys Familie in St. Petersburg und Moskau
Infos über den Aufenthalt der Franks in Russland
Nachtrag: Maiferien - Ausflug nach Uglitsch an der Wolga
Hier sollen bald Infos über Uglitsch und das Mausdorf stehen
Dienstag, 26. Mai 2009
Der Info-Imbiss

Interessantes für Zwischendurch über Moskau
Online gefunden auf: http://jetzt.sueddeutsche.de/
„Diese Stadt ist eine Dirne, hat rote Flecken auf der Stirne/ ihre Zähne sind aus Gold, sie ist fett und doch so hold/ ihr Mund fällt mir zu Tale wenn ich sie dafür bezahle/ sie zieht sich aus doch nur für Geld, die Stadt die mich in Atem hält...“
Von wem stammt das? Rammstein!
Mindestens ein deutscher Rammsteinsatz gehört zum Repertoire eines jeden russischen Mannes der die 40 noch nicht erreicht hat.
Moskau ist die Stadt mit den meisten Dollarmilliardären. Mehr als 30 sollen es sein. Passend dazu gibt es die Millionärsmesse wo man alles kaufen kann was wirklich teuer ist und auch so aussieht. Zur Zeit wird hier das höchste Büro-Gebäude Europas gebaut, der Federationtower.
Für alle von euch, die etwas über Moskau lesen wollen, hier eine Buchauswahl:
„Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakov
„Die Kinder vom Arbat“ von Anatolij Rybakov
Das Moskau Tagebuch von Walther Benjamin
„Moskau 1937" von Lion Feuchtwanger
WICHTIG: Sich NIE auf Ampeln oder Zebrastreifen verlassen. Fußgänger sind auf Moskaus Straßen Freiwild.
Film zur Stadt: „Wächter der Nacht“ und „Wächter des Tages“ (Triologie) vom bekannten russischen Regisseur Timur Bekmambetov. Der altbekannte Kampf zwischen Licht und Finsternis wird als Fantasystreifen auf den Straßen von Moskau ausgetragen - mit großer Effekthascherei.
Nachtrag: Grey, Russen und Moskau
Hier kommt ein Nachtrag zu Greys Aufenhalt Mitte April:
Leider ist es schon ein Zeiterl her, dass mich Grey besucht hat. Die Zeit war im letzten Monat etwas knapp, daher nun eine Kurzfassung von dem, woran ich mich noch erinnern kann.
Bei Greys Ankunft war es noch immer sau-kalt. Mit dem Express-Zug (http://www.domodedovo.ru/en/main/getting/1/aero/)gings um 250 Rubel und für 45 Minuten an die braune Ringlinie zum Bahnhof MOSCOW-PAVELETSKAYA und dann zu mir ins Wohnheim. Da hat es uns mal Stunden gekostet, bis ich mit Grey in die Wohnung durfte. Unglaublich war das. Die Wachleute (Achranas) und die Heimleiterinnen haben nicht gecheckt, dass ich Lehrerin bin und ich musste auf !!russisch!! ein Schreiben fabrizieren, in dem ich erkläre, dass ich für Grey die Verantwortung übernehme. Dieses Prozedere wurde 3x veranstaltet, bis mal eine der Heimleiterinnen gemerkt hat, dass ich das ja gar nicht ausfüllen muss. Als Lehrer darf ich mit meinem "Propusk" (Wohnheim-Ausweis) 3 fremde Leute und 5 MGU Studis mit in die Wohnung nehmen. Die noch geilere Erfahrung war, dass man einen Zettel ausfüllen muss, um mit einem Koffer das Wohnheim zu verlassen. Fragt mich nicht wozu, aber das braucht auch Zeit! Lizzy hat es auch miterleben dürfen, die Moskauer Bürokratie.
Wie wir an den Fotos sehen könnt, hat Grey einiges von Moskau schon gesehen und wir hatten beide die Möglichkeit russische Ostern in Wladimir zu verbringen. Meine Studentin Olga vom Regionalforschungslehrstuhl hat uns sozusagen eingeladen. Tom und Alex und Kate, auch eine Studentin, kamen mit. Vom Kurskij Bahnhof (wenn man vor dem Gebäude steht und die Metro im Rücken hat, dann geht man ganz ans linke Ende, dort ist die Bushaltestelle)gings mit dem Bus für 230Rubel (4h Fahrt und eine WC-Pause) nach Wladimir, wo uns der Winter wieder begrüßte. Unglaublich kalt war es und es hat gewindet und geschneit. Unwirtliche Ostern waren das (man bedenke, 1 Woche nach den Österreichischen Ostern + ich weiß ihr seit zu dieser Zeit in Badehose und Bikini rum gerannt! grrrrr...)
Olgas Bruder hat uns durch die Stadt zum Hotel gelotst, dass uns ihre Mutter organisiert hatte. Mit einem privaten Bus ging es dann gleich weiter nach Суздаль (Susdal). Die Stadt liegt am goldenen Ring, hat einen Kreml, Kirchen und ein Freilichtmuseum mit wiederaufgebauten Blockhäusern, Holzkirchen und Windmühlen, im alten russischen Stil. So schnell wie dort, habe ich glaube ich noch nie ein Museum besucht. Es war aber auch wirklich Arsch-kalt und kaum auszuhalten. Im Zentrum der Stadt (es kam mir eigentlich eher wie ein Dorf vor) haben wir dann lecker gegessen und dann gings auch schon wieder nach Wladimir zum Abendessen.
Am Samstag hatten wir die einmalige Gelegenheit mit Olga und ihrer Mutter Ostern in der Maria-Himmelfahrtskathedrale zu "feiern". Lange blieben wir nicht. Es ist anstrengend wenn man nur stehen muss und die Zeremonie nicht versteht. Für Opi hab ich versucht was von der Zeremonie zu filmen, leider hat das einer uralten Russin nicht so gepasst und sie hat mich beschimpft! Gut, dass ich nix verstanden habe, außer ihren bösen Gesten. Nach einem Vodka-Zwischenstopp haben wir uns die Prozession um die Kirche angesehen und sind dann unterkühlt ins Hotel zurück.
Vor der Abfahrt nach Moskau waren wir am Sonntag bei Olgas Familie zum Essen eingeladen. Voll nett. Sie haben vor uns schon gegessen gehabt und sie hat für uns extra gekocht. Gastfreundlich sind sie schon die Russen. Unglaublich! Ihre Mama ist total eine liebe und hat sich super um uns gekümmert und mir auch einen Oster-Kuchen (Kulitsch) geschenkt. Die beiden haben 40 Tage gefastet. Keine Milchprodukte, nix Süßes, kein Fleisch. Olga hatte voll die Magen-Schmerzen als sie sich am Sonntag in der Früh den Bauch vollgeschlagen hatte. Nach dem Essen führen wir mit der Elektritschka nach Moskau zurück. Ihre Mama hat uns das Taxi bezahlt, irre nett! Der Zug war im Übrigen ein Horror. Ein Wahnsinn. Mir ist lieber, wenn es in einem Öffi zu kalt als zu heiß ist und im Zug war es definitiv zu HEIß! Mir war von dem warmen Wind schon zum Kotzen und Wasser hatte ich auch keines. Musste mich voll auf die Funktionen meines Körpers konzentrieren. Na, lieber nicht daran denken. Auf jeden Fall war es eine Erfahrung!
Die letzten Tage mit Grey in Moskau waren super! Wir haben einiges gesehen und einige Bars besucht. Am Montag war Hitlers-Geburtstag und da einige Russen nicht gerade nicht- Rassistisch sind, war es ein gefährlicher Tag bzw. Woche für Ausländer. Speziell Asiaten und die Afrikaner haben sie an der UNI gewarnt, besser zu Hause zu bleiben. 2005 wurden beispielsweise 2 Studenten umgebracht. Dachte gar nicht daran, dass so ernst zu nehmen und in der Metro habe ich auch nichts gemerkt, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
So, genug geschwafelt,
bis denne,
Tina
PS: Während Greys Aufenthalt waren wir im Hostel Tramp untergebracht. War eine gute Wahl. Pro Person haben wir 32 Euro bezahlt. Hatten WC und Bad im Doppelzimmer und Frühstück war auch dabei und sie haben uns die Einladung geschickt und die Registrierung war gratis (http://www.hostelling.ru/index.php4).
Was ich bis heute noch nicht ganz gecheckt habe ist, wie das mit der Einladung für das Visa funktioniert. Grey hat bei der Botschaft in SLZ und in Wien angerufen und beide meinten er brauche eine "original Einladung" (Kosten: Einladung: 20Euro, Botendienst: 50Euro), keinen Ausdruck einer Email. Meine Freunde Michi, Gerhard und Fritze haben aber nur eine PDF Datei ausgedruckt und es zur Botschaft gebracht und es hat funktioniert! Verstehe einer das russische System! Bitte um Aufklärung, falls sich jemand von euch auskennt!
Leider ist es schon ein Zeiterl her, dass mich Grey besucht hat. Die Zeit war im letzten Monat etwas knapp, daher nun eine Kurzfassung von dem, woran ich mich noch erinnern kann.
Bei Greys Ankunft war es noch immer sau-kalt. Mit dem Express-Zug (http://www.domodedovo.ru/en/main/getting/1/aero/)gings um 250 Rubel und für 45 Minuten an die braune Ringlinie zum Bahnhof MOSCOW-PAVELETSKAYA und dann zu mir ins Wohnheim. Da hat es uns mal Stunden gekostet, bis ich mit Grey in die Wohnung durfte. Unglaublich war das. Die Wachleute (Achranas) und die Heimleiterinnen haben nicht gecheckt, dass ich Lehrerin bin und ich musste auf !!russisch!! ein Schreiben fabrizieren, in dem ich erkläre, dass ich für Grey die Verantwortung übernehme. Dieses Prozedere wurde 3x veranstaltet, bis mal eine der Heimleiterinnen gemerkt hat, dass ich das ja gar nicht ausfüllen muss. Als Lehrer darf ich mit meinem "Propusk" (Wohnheim-Ausweis) 3 fremde Leute und 5 MGU Studis mit in die Wohnung nehmen. Die noch geilere Erfahrung war, dass man einen Zettel ausfüllen muss, um mit einem Koffer das Wohnheim zu verlassen. Fragt mich nicht wozu, aber das braucht auch Zeit! Lizzy hat es auch miterleben dürfen, die Moskauer Bürokratie.
Wie wir an den Fotos sehen könnt, hat Grey einiges von Moskau schon gesehen und wir hatten beide die Möglichkeit russische Ostern in Wladimir zu verbringen. Meine Studentin Olga vom Regionalforschungslehrstuhl hat uns sozusagen eingeladen. Tom und Alex und Kate, auch eine Studentin, kamen mit. Vom Kurskij Bahnhof (wenn man vor dem Gebäude steht und die Metro im Rücken hat, dann geht man ganz ans linke Ende, dort ist die Bushaltestelle)gings mit dem Bus für 230Rubel (4h Fahrt und eine WC-Pause) nach Wladimir, wo uns der Winter wieder begrüßte. Unglaublich kalt war es und es hat gewindet und geschneit. Unwirtliche Ostern waren das (man bedenke, 1 Woche nach den Österreichischen Ostern + ich weiß ihr seit zu dieser Zeit in Badehose und Bikini rum gerannt! grrrrr...)
Olgas Bruder hat uns durch die Stadt zum Hotel gelotst, dass uns ihre Mutter organisiert hatte. Mit einem privaten Bus ging es dann gleich weiter nach Суздаль (Susdal). Die Stadt liegt am goldenen Ring, hat einen Kreml, Kirchen und ein Freilichtmuseum mit wiederaufgebauten Blockhäusern, Holzkirchen und Windmühlen, im alten russischen Stil. So schnell wie dort, habe ich glaube ich noch nie ein Museum besucht. Es war aber auch wirklich Arsch-kalt und kaum auszuhalten. Im Zentrum der Stadt (es kam mir eigentlich eher wie ein Dorf vor) haben wir dann lecker gegessen und dann gings auch schon wieder nach Wladimir zum Abendessen.
Am Samstag hatten wir die einmalige Gelegenheit mit Olga und ihrer Mutter Ostern in der Maria-Himmelfahrtskathedrale zu "feiern". Lange blieben wir nicht. Es ist anstrengend wenn man nur stehen muss und die Zeremonie nicht versteht. Für Opi hab ich versucht was von der Zeremonie zu filmen, leider hat das einer uralten Russin nicht so gepasst und sie hat mich beschimpft! Gut, dass ich nix verstanden habe, außer ihren bösen Gesten. Nach einem Vodka-Zwischenstopp haben wir uns die Prozession um die Kirche angesehen und sind dann unterkühlt ins Hotel zurück.
Vor der Abfahrt nach Moskau waren wir am Sonntag bei Olgas Familie zum Essen eingeladen. Voll nett. Sie haben vor uns schon gegessen gehabt und sie hat für uns extra gekocht. Gastfreundlich sind sie schon die Russen. Unglaublich! Ihre Mama ist total eine liebe und hat sich super um uns gekümmert und mir auch einen Oster-Kuchen (Kulitsch) geschenkt. Die beiden haben 40 Tage gefastet. Keine Milchprodukte, nix Süßes, kein Fleisch. Olga hatte voll die Magen-Schmerzen als sie sich am Sonntag in der Früh den Bauch vollgeschlagen hatte. Nach dem Essen führen wir mit der Elektritschka nach Moskau zurück. Ihre Mama hat uns das Taxi bezahlt, irre nett! Der Zug war im Übrigen ein Horror. Ein Wahnsinn. Mir ist lieber, wenn es in einem Öffi zu kalt als zu heiß ist und im Zug war es definitiv zu HEIß! Mir war von dem warmen Wind schon zum Kotzen und Wasser hatte ich auch keines. Musste mich voll auf die Funktionen meines Körpers konzentrieren. Na, lieber nicht daran denken. Auf jeden Fall war es eine Erfahrung!
Die letzten Tage mit Grey in Moskau waren super! Wir haben einiges gesehen und einige Bars besucht. Am Montag war Hitlers-Geburtstag und da einige Russen nicht gerade nicht- Rassistisch sind, war es ein gefährlicher Tag bzw. Woche für Ausländer. Speziell Asiaten und die Afrikaner haben sie an der UNI gewarnt, besser zu Hause zu bleiben. 2005 wurden beispielsweise 2 Studenten umgebracht. Dachte gar nicht daran, dass so ernst zu nehmen und in der Metro habe ich auch nichts gemerkt, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
So, genug geschwafelt,
bis denne,
Tina
PS: Während Greys Aufenthalt waren wir im Hostel Tramp untergebracht. War eine gute Wahl. Pro Person haben wir 32 Euro bezahlt. Hatten WC und Bad im Doppelzimmer und Frühstück war auch dabei und sie haben uns die Einladung geschickt und die Registrierung war gratis (http://www.hostelling.ru/index.php4).
Was ich bis heute noch nicht ganz gecheckt habe ist, wie das mit der Einladung für das Visa funktioniert. Grey hat bei der Botschaft in SLZ und in Wien angerufen und beide meinten er brauche eine "original Einladung" (Kosten: Einladung: 20Euro, Botendienst: 50Euro), keinen Ausdruck einer Email. Meine Freunde Michi, Gerhard und Fritze haben aber nur eine PDF Datei ausgedruckt und es zur Botschaft gebracht und es hat funktioniert! Verstehe einer das russische System! Bitte um Aufklärung, falls sich jemand von euch auskennt!
Mittwoch, 29. April 2009
Skurrilitäten
Hallo meine Lieben!
Ich weiß, ich schulde euch noch einige wichtige Infos über Greys Aufenthalt in Moskau! Ich werde mich ranhalten – versprochen!
Vorab aber mal zwei kuriose Dinge über Russland:
Am 9. Mai gibt es in Russland einen Feiertag. An zentralen Plätzen finden Konzerte und Paraden statt. Gefeiert wird der Sieg über Hitlerdeutschland. Meine Studenten haben mir heute erzählt, dass an diesem Tag zu 100% schönes Wetter sein wird, dafür werden nämlich speziell ausgerüstete Flugzeuge der russischen Luftwaffe sorgen. In einer Höhe von bis zu 4500 Metern und in einem Umkreis von 50 bis 300 Kilometern von Moskau wird in den Wolken ein Präparat versprühten, um den Regen zu provozieren. Somit blieb der Himmel über Moskau klar. Unglaublich oder?! Ich dachte nur die Chinesen haben das für Olympia gemacht!? Scheinbar ist das ein „Brauch“ aus der Sowjetzeit!
Dann noch etwas. Zu Sowjetzeiten wollte man die Flüsse und ihre Fließrichtungen umdrehen, um Felder zu Bewässern. Das Projekt war aber leider nicht erfolgreich. Mich wundert warum
Soviel mal vorerst,
bis bald,
kisses,
TINA
Ich weiß, ich schulde euch noch einige wichtige Infos über Greys Aufenthalt in Moskau! Ich werde mich ranhalten – versprochen!
Vorab aber mal zwei kuriose Dinge über Russland:
Am 9. Mai gibt es in Russland einen Feiertag. An zentralen Plätzen finden Konzerte und Paraden statt. Gefeiert wird der Sieg über Hitlerdeutschland. Meine Studenten haben mir heute erzählt, dass an diesem Tag zu 100% schönes Wetter sein wird, dafür werden nämlich speziell ausgerüstete Flugzeuge der russischen Luftwaffe sorgen. In einer Höhe von bis zu 4500 Metern und in einem Umkreis von 50 bis 300 Kilometern von Moskau wird in den Wolken ein Präparat versprühten, um den Regen zu provozieren. Somit blieb der Himmel über Moskau klar. Unglaublich oder?! Ich dachte nur die Chinesen haben das für Olympia gemacht!? Scheinbar ist das ein „Brauch“ aus der Sowjetzeit!
Dann noch etwas. Zu Sowjetzeiten wollte man die Flüsse und ihre Fließrichtungen umdrehen, um Felder zu Bewässern. Das Projekt war aber leider nicht erfolgreich. Mich wundert warum
Soviel mal vorerst,
bis bald,
kisses,
TINA
Mittwoch, 15. April 2009
Kommt der Frühling? Positive Stimmung
Hallo ihr Lieben!
Ich werde meine positive Stimmung nutzen, um euch einen positiven Blog- Eintrag zu schenken. So könnt ihr sehen, dass ich auch sehr gut und genussvoll lebe, hier in Moskau!
Besonders seit dem Wochenende ist es nicht schwer das Leben zu genießen, denn es ist warm (14-16 Grad) und die Sonne scheint! Bei solchen Bedingungen ist Moskau ein Traum! Da fühlt man sich wohl und genießt! Irgendwie ist das auch eine schöne Erfahrung, denn man kann den Frühling hier noch so wirklich, richtig und ehrlich genießen. In Österreich ist der Übergang zwischen Frühling und Sommer ja kaum mehr zu erkennen. Ihr habt ja schon 28 Grad in Österreich. Das ist ja der pure Wahnsinn und für mich hier kaum vorstellbar.
Dass es langsam aufwärts geht, merkt man an den ganzen Straßenarbeitern, die den Müll von den Wiesen und Straßen fegen, den Leuten die die Bäume stutzen, den frisch angemalten Bordsteinen und den Zäunen. Außerdem stoßen schön langsam die Frühlingsboten aus der Erde. Der Frühling kommt - man fühlt es! Auch wenn der Wetterbericht für die Osterwoche (18.-19. April)Temperaturen um die +5 Grad angekündigt hat.
In den letzen Wochen habe ich einige Dinge in Moskau gesehen (siehe Fotos). Wir waren oft unterwegs, haben Party gemacht und waren in den verschiedensten Lokalen gegessen. Im Grunde bin ich, wenn ich Zeit habe ständig unterwegs, um mir das Leben in der City zu geben. Eine große Unterstützung bei diesen Unternehmungen sind mir Julia und Vitalik, die mir schon so viel gezeigt haben! An großes Danke an die Beiden! Durch sie ist mein Leben in Moskau erst so richtig interessant und spannend geworden. Auch die 2 Ellinas haben mir schon einiges von ihrer Stadt gezeigt. Nur durch Einheimische kann man ein Land so wirklich kennen und schätzen lernen!
Von Montag bis Donnerstag gehört die Woche der Uni und es ist schon ziemlich stressig, denn ich muss den Literatur-, und Konversationsunterricht vorbereiten, Russisch Hausübungen machen und lernen sollte ich auch noch. (Ich denke, die meisten negativen Blog- Einträge entstanden unter der Woche!)Alles in allem muss ich aber sagen, dass diese Zeit trotz Aufwand und Stress sehr lehrreich ist. Ich habe mich vorher nicht für Österreichische Literatur interessiert und ich muss sagen, es ist spannend und ich bin zum Bachmann-, vielleicht bald auch Handke-Fan geworden. Mit dem guten Bernhard kann ich noch nicht so viel anfangen, der ist ein mega Pessimist, zumindest in den Texten, die ich bisher gelesen habe. Trotz allem habe ich eine super positive Resonanz auf meine Präsentation über Bernhard bekommen. *freu* Schön langsam glaube ich habe ich verstanden, wie ein Lehrer Aufmerksamkeit bekommt und wie ein Unterricht sein soll, damit die Studenten nicht einschlafen. Einen Film-Nachmittag habe ich auch organisiert. Ich habe die Fälscher gezeigt. In zwei Wochen steht dann Wolf Haas´s Silentium am Programm und dann ist das Unterrichten eh schon bald vorbei. Die ersten 10 Tage im MAI sind frei! Dass packe ich echt nicht, könnt ihr euch vorstellen, wie sehr ich mich darüber freue!!!! Da werde ich dann irgendeine Reise unternehmen - mit Sicherheit.
Morgen kommt der GREY zu Besuch! Freue mich schon riesig! Ach das wird ein Spaß! Es gibt so viele Dinge zu sehen. Kreml und co. das Nachtleben ... kann man ja gar nicht alles aufzählen! Am Samstag fahren wir nach Vladimir und am Sonntag nach Suzdal. Dort werden wir richtige Russische Ostern erleben! Wahnsinn, es wird so cool!
Wie ihr seht, es gibt auch Optimismus in meinem Leben und große Freuden-Tage. Meistens genieße ich diese Zeit einfach nur, da ich ja kein Schreib-Ventil brauche. Ich muss ja keinem Ärger Luft machen. Ich werde mich bessern!
Küsschen an alle!
bis bald,
tina
Samstag, 11. April 2009
Freitag, 3. April 2009
Vielleicht mag ich ja die Russische Welt nicht ganz verstehen, aber zwei Dinge stoßen bei mir wirklich auf Widerstand und Unverständnis.
1. Ich war gestern einkaufen und habe einen halben Liter Vodka und Fischstäbchen gekauft. Nun ratet mal welches Produkt das günstigere war? Nicht wie gedacht die gesunden (naja!) Fischstäbchen, nein, der Vodka! Mega krass sag ich da nur! Gut, der Vodka war im Angebot aber trotzdem 2.20 Euro ist doch ein bißal günstig, im Gegensatz zum 5.60 Euro teuren Fisch. Hätte ich das gewusst, hätte ich den Fisch sicher nicht gekauft! Aber woher soll man dann die lebenswichtigen Omega3 Fette bekommen (*ironisch*)
2. Sache. Ich habe gerade eben mein Zimmer gesaugt und die Dame vom Haus hat mir auf Russisch etwas erklären versucht und ich dachte nur ja, ja, lassen wir sie reden, verstehen tu ich ja eh nix. Als ich fertig war brachte ich den Sauger wieder runter und sie hat mir demonstriert was ich hätte tun sollen. Ein Staubsauger hat ja so einen Beutel wo der ganze Staub aufgefangen wird, den man dann, wenn er voll ist in den Müll schmeißt. Nicht so diese Damen! Sie wühlen im Beutel herum, holen die Staubknollen raus und verwenden den Beutel wieder. Kostet so ein Teil die Welt oder WAS? Vielleicht will ich das nicht verstehen; weil ich Stauballergikerin bin und diese Tätigkeit des Saubermachens bei mir in einem Nies-Orchester endet, aber bitte!
Mittwoch, 1. April 2009
Klartext
Hallo meine lieben Leser!
Ich glaube, ich sollte mal etwas klar stellen! Meine Hass-Tiraden gegenüber Moskau, die ich in meinem letzten Eintrag von mir gegeben habe, waren eine Momentaufnahme! Mein seelischer Zustand an diesem Tag, auf dem Silbertablett serviert. Ein tiefer Einblick in meine Gefühlswelt und deren Abhängigkeit von äußeren Umständen.
Einige von euch haben mich mit Unverständnis auf mein „Ich hasse…“ angesprochen und ich glaube ich sollte meine Darstellungen relativieren. Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber es ist auch nicht alles schwarz wie die Nacht, nur weil es so scheint. Lasst mich kurz ein Beispiel geben. Friederike Mayröcker schrieb in ihrem Gedicht Manchmal 8 Zeilen über unscheinbare, kleine, unwichtige Anlässe. Für die Beschreibung der gewaltigen Wirkung dieser Kleinigkeiten verwendet sie nur 3 Zeilen. Kleinigkeiten kann man nüchtern und realistisch beschreiben. Und besonders negative Aspekte ziehen rasch die Aufmerksamkeit auf sich und fallen auf. Wenn ich also am Ende meines Aufenthaltes einen Blick zurück werfen werde, dann wird mein Eindruck von Moskau ein positiver sein, davon bin ich überzeugt! Denn nicht alles ist negativ und nicht alles hassenswert, nur weil es im Moment so scheint!
Bei den Landsleuten, denen ich mit meinen Aussagen möglicherweise vor den Kopf gestoßen bin, möchte ich mich entschuldigen! Ich werde jedoch zukünftig nichts an meinem Schreibstil ändern oder negative Dinge aus meinem Blog aussparen, denn hier zu schreiben ist mein Ventil. Es ist ein wichtiger Sozialisationsprozess für mich, denn man darf nicht vergessen, dass mein kultureller Hintergrund ein anderer ist als der Russische. Ich will jedoch nicht, dass der Eindruck entsteht, ich sei eine eingebildete, überhebliche, besserwisserische, unzufriedene und arrogante Europäerin, die Russland und Moskau in den Dreck zieht. Ich bin einfach ich und ich schreibe das, was mir in den Sinn kommt, ich schreibe darüber was mir auffällt, was mich stutzig macht, was mich nachdenklich stimmt, über Dinge die mich erfreuen oder einfach nur nerven und ankotzen. Frei nach Ingeborg Bachmann bin ich immer ich, werde mich nicht beugen, ich bleibe wie ich bin und schreibe wie ich will.
Meinen nächsten positiven Eintrag werde ich schreibe, wenn in Moskau die Sonne scheint, die weißen Wölklein über den Himmel tanzen, wenn ich die Vögel in den Bäumen höre, wenn ich das grün auf den Wiesen sprießen sehen, wenn ich das Gefühl habe: „Oh Moskau, ich liebe dich!“
Ich glaube, ich sollte mal etwas klar stellen! Meine Hass-Tiraden gegenüber Moskau, die ich in meinem letzten Eintrag von mir gegeben habe, waren eine Momentaufnahme! Mein seelischer Zustand an diesem Tag, auf dem Silbertablett serviert. Ein tiefer Einblick in meine Gefühlswelt und deren Abhängigkeit von äußeren Umständen.
Einige von euch haben mich mit Unverständnis auf mein „Ich hasse…“ angesprochen und ich glaube ich sollte meine Darstellungen relativieren. Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber es ist auch nicht alles schwarz wie die Nacht, nur weil es so scheint. Lasst mich kurz ein Beispiel geben. Friederike Mayröcker schrieb in ihrem Gedicht Manchmal 8 Zeilen über unscheinbare, kleine, unwichtige Anlässe. Für die Beschreibung der gewaltigen Wirkung dieser Kleinigkeiten verwendet sie nur 3 Zeilen. Kleinigkeiten kann man nüchtern und realistisch beschreiben. Und besonders negative Aspekte ziehen rasch die Aufmerksamkeit auf sich und fallen auf. Wenn ich also am Ende meines Aufenthaltes einen Blick zurück werfen werde, dann wird mein Eindruck von Moskau ein positiver sein, davon bin ich überzeugt! Denn nicht alles ist negativ und nicht alles hassenswert, nur weil es im Moment so scheint!
Bei den Landsleuten, denen ich mit meinen Aussagen möglicherweise vor den Kopf gestoßen bin, möchte ich mich entschuldigen! Ich werde jedoch zukünftig nichts an meinem Schreibstil ändern oder negative Dinge aus meinem Blog aussparen, denn hier zu schreiben ist mein Ventil. Es ist ein wichtiger Sozialisationsprozess für mich, denn man darf nicht vergessen, dass mein kultureller Hintergrund ein anderer ist als der Russische. Ich will jedoch nicht, dass der Eindruck entsteht, ich sei eine eingebildete, überhebliche, besserwisserische, unzufriedene und arrogante Europäerin, die Russland und Moskau in den Dreck zieht. Ich bin einfach ich und ich schreibe das, was mir in den Sinn kommt, ich schreibe darüber was mir auffällt, was mich stutzig macht, was mich nachdenklich stimmt, über Dinge die mich erfreuen oder einfach nur nerven und ankotzen. Frei nach Ingeborg Bachmann bin ich immer ich, werde mich nicht beugen, ich bleibe wie ich bin und schreibe wie ich will.
Meinen nächsten positiven Eintrag werde ich schreibe, wenn in Moskau die Sonne scheint, die weißen Wölklein über den Himmel tanzen, wenn ich die Vögel in den Bäumen höre, wenn ich das grün auf den Wiesen sprießen sehen, wenn ich das Gefühl habe: „Oh Moskau, ich liebe dich!“
Dienstag, 24. März 2009
Samstag, 21. März 2009
Ein Monat ist passé
Lang, lang ists her, nix Neues, nix Großes, Berichtenswertes passiert hier in Moskau!
Tina ist ab und an wirklich gelangweilt. Leider bin ich wohl eine der einzigen hier im Wohnheim, die noch nie in Russland bzw. Moskau war. Alle anderen studieren, lernen, arbeiten, schlafen und faulenzen, verlassen ab und an das Haus und sind langweilig. Ich bin aktiv, voller Energie und möchte etwas erleben und fühle mich dann wie eingesperrt, da ich grundsätzlich alles allein machen sollte. Ist auch nix, allein in Moskau rumzuspatzen. Aber ich werde diese Angelegenheit nun selbst in die Hand nehmen, organisieren und bereitwillige Jünger suchen, die sich an meinen Aktionen beteiligen. Außerdem werde ich mir eine Abendgestaltung für das Wochenende überlegen, denn so unorganisiert, wie die letzen Male mit den Italienern und Briten, dass kann gar nix. Da muss wohl mein Österreichisches Organisationstalent her. Werde mir vorher überlegen wo es hingehen soll und dann das Leittier spielen. Denn stundenlang vor einem Lokal Schlange stehen, um dann zusehen das der Eintritt 500R beträgt und dann wieder abzuziehen, dass ist echt beschissen wenn man bedenkt das es im Freien noch immer sau kalt ist und die werten Damen mit Stöckelschuhen über die vereisten Straßen rutschen müssen und ihnen dabei die Zehen fast abfrieren.
Das ist eins dieser vielen Dinge, die ich an Moskau hasse. Face controll! Jedes Wochenende quetsche ich mich in meine Stöckelschuhe, um dann in Eiseskälte durch die Nacht zu staksen, mich vor einem Club anzustellen, von Türstehern beäugt zu werden um dann Eintritt bezahlen zu müssen. Unglaublich ist das! Es gibt natürlich auch solche, wo es keine Face Controll gibt, aber die Clubs sind dann so wie die "Shity Bar" (OGY) nix fancy. Aber wenn man halt der Masse folgt, dann landet man wohl oder übel manchmal in solchen Lokalitäten.
Was ich noch hasse an Moskau ist das Wetter. Wir schreiben den 24. März, Zeit des Frühlings, der Frühlingsblumen, der Wärme und was ist hier? Eiseskälte und ein fürchterlicher Wind, der einem durch Mark und Bein fährt. Außerdem wirbelt dieser scheiß Wind den Staub der verschmutzen Straßen auf, was meinen harten Kontaktlinsen gut bekommt. In den letzen Tagen kämpfte ich mit den Staubpartikeln in meinen Augen und heulte was das Zeug hält. Ich hasse, dass das Wetter hier sehr schnell umschlägt und ich dann mit sommerlichen Schuhen durch den Straßenmatsch waten muss.
Außerdem hasse ich an Moskau, das die Preise in den gleichen Geschäften variieren, abhängig davon ob sie am Stadtrand oder in Zentrumsnähe sind. Ich hasse, dass man das Leitungswasser nicht trinken kann und man ständig 5 Literkanister durch die Gegend schleppen darf. Ich hasse die Menschenmassen, die sich zu den Stoßzeiten durch die Gänge der Metro schlängeln und drängeln. Heute war ich einer Situation ausgeliefert, die ich schwer ertragen habe. Ich hasse Menschenansammlungen und bekomme da leicht die Panik und heute um 18 Uhr, Station "park kulturi" war ich mit einer so großen Menschenmasse konfrontiert, dass ich mich in einer Ecke versteckt und gewartet hab, bis sich die Situation bessert. Hat sie sich aber nicht, weil die Metro-Heinis die 2. Rolltreppe nicht geöffnet hatten. In einem günstigen Moment bin ich gegen die Strömrichtung auf die andere Seite, wieder retour und mit einer anderen Metro auf Umwegen zu meiner Unterkunft. Ich war echt fertig.
Was ich an Moskau noch hasse sind die Busse und die Straßenbahnen, von denen nie die richtige Nummer kommt, die man braucht. Ich hasse es, dass man mit diesen Fortbewegungsmitteln meist zu spät kommt, weil man damit im Stau stekckt. Ich hasse es, dass ich Geld nur in großen Einkaufszentren an Bankomaten beheben kann und nicht auf der Straße, wie jeder andere Mensch auch. Ich hasse die russische Bürokratie wegen der ich schon zigmal zum Hauptgebäude gelaufen bin für nix und wieder nix. Keiner kennt sich aus, keiner ist zuständig. Aber Angestellte gibt es in Hülle und Fülle. Die Sowjetzeit lässt grüßen! Nach knapp 5 Wochen konnte ich nun heute endlich meinen Studentenausweis entgegen nehmen! Juhu, große Freude. Nun geht es gratis oder zumindest sehr günstig in Museen und zum Sport und durch den Moskauer Verkehr. Was ich an Moskau noch hasse ist das Russische Fernsehen, dass über 10 Sender verfügt aber ständig uraltes Zeug zeigt. Außerdem ist die Vertonung genial. Im Hintergrund ist noch immer das englische Original zu hören, über das in Russisch einfach drüber gesprochen wurde. Was noch der Hammer ist, dass ein Russe alle US-Serien Konzepte aufkauft, um sie dann mit russischen Schauspielern nachzuspielen. Was für ein Irrsinn. Was mir an Moskau noch unangenehm aufgefallen ist, dass sind die vielen Bettler. An jeder Ecke in der Metro steht eine alte Frau mit einem Kopftuch und einem Schild in Händen. Scheinbar die alten Sowjets, die durch den Rost gefallen sind, als das Ende einer Ära kam. Die Männer hängen meist besoffen in den Metros rum oder zeigen irgendwelche Verletzungen für die sie Geld erbetteln wollen. Aufgefallen sind mir auch die Straßenköter, die nun zu Hauf auftauchen seit es wärmer geworden ist. Überall streunen sie herum oder liegen zusammengekauert in den Winkeln der Metrogänge.
Ich glaube es reicht für dieses Monat mit den negativen Eindrücken einer Stadt. Sollte mir wieder etwas auffallen, dann halte ich euch am Laufenden!
Lg aus der russischen Metropole!
Tina
PS: Ich muss noch was erwähnen. Ich war letzten Freitag in einem russischen Fitnessclub und habe Aerobic gemacht. Ohhh mein Gott sag ich da nur. Die Vorturnerin war die absolute Hitler-Frau und der Tasmanische Teufel in einer Person, die dann auf hardcore Stripteastanz macht. Unvorstellbar. Ich hätte ein Video für euch machen sollen. Der Kurs war günstig 5€/1.5h ist ein super Preis, daher war das Niveau auch echt grotten schlecht. Für die fancy Fitnesscenter zahlt man dann schon mal 500 Euro für 6 Monate.Ich meine das ist der gleiche Preis wie bei uns, aber ich bin ja keine 6 Monate hier. Die Dame hat sich so ruckartig bewegt, dass es für alle Beteiligten besser ist keinen Sport zu machen, denn den, den sie vorgeturnt hat, der hat mehr Schaden als Heil angerichtet.
Dienstag, 17. März 2009
Sonntag, 8. März 2009
Mittwoch, 4. März 2009
Details am Rande
Man überlege in Moskau leben an die 14. Mill. Einwohner! Stellen wir uns mal vor, alle Österreicher in Wien! Wow! Ich glaube das wäre das perfekte Chaos. Keine Ahnung wie das hier in Moskau funktioniert. Man sieht einfach überall und zu jeder Zeit viele Menschen. Sei es auf der Straße, in Autos, in Bussen, der Metro. Ständig gibt es einen Stau, obwohl es nicht gerade „Tschas Pik“ (Rush Hour) ist. Zudem hat man mir gesagt, dass es wegen der Krise aktuell viel weniger Menschen und Autos gibt.
Wie ihr ja wisst, bin ich in Bezug auf enge Räume und Menschenmassen eher panisch. In Moskau konnte ich bisher ein interessantes Phänomen beobachten, denn auch wenn es viele Menschen gibt, sind nicht alle „zusammengepfercht wie Tiere“, es wird nicht aufs ärgste gedrängt wie bei uns in Österreich. Es gibt immer noch einen minimalen Freiraum für jeden. Bisher überkam mich Gott sei Dank noch kein Panikgefühl. In Bezug auf Veranstaltungen (Masleniza) scheinen die Moskauer eher gemütlich eingestellt zu sein, die Masse bewegt sich langsam aber kontinuierlich. Es hat keiner Panik etwas zu verpassen.
Bezüglich des Erscheinungsbildes der Russen habe ich auch einige in Erfahrung gebracht. Überaus viele Russinnen tragen High-Heels und stöckeln damit übers Eis, umrunden Pfützen, „laufen“ dem Bus hinterher (schaut super lustig aus!) oder wanken über Pflastersteine. Sie tragen die Schuhe auch wenn es super kalt ist. Ich habe einmal die Dummheit begangen meine flachen, schönen Stiefel zu tragen und mir wären fast die Füße abgefroren. Nie wieder! Der Kleidungsstil der Russinnen ist auch eher fragwürdig. Julia hat mir erzählt, dass sich die meisten Frauen an der Mode orientieren, die sie in Magazinen und im TV sehen. Aktuell en vogue, der Glamour-style, der bei uns ja schon wieder out ist. Außerdem sind alle gleich angezogen, alle tragen die gleichen Farben, es sticht kaum jemand durch ein individuelles Styling hervor. Julia hat mir als Grund genannt, dass es zu Sowjetzeiten wenig und nur gleiche Kleidung (Schnitt, Farbe…) gab und die Russinnen dadurch keinen eigenen Stil entwickeln konnten. Heute gibt es Russische Läden die Klamotten günstig aber mit schlechter Qualität verkaufen. Sonst gibt es internationale Labels wie Mango, Zara usw. und am 13. März sperrt in Moskau der aller erste H&M auf.
Frauen gibt es in Russland in Hülle und Fülle! Es herrscht hier ein Männermangel. Also Single-Jungs der Heimat, frei nach dem Motto von Dschingis Khan „Moskau, Moskau, Liebe schmeckt wie Kaviar, Mädchen sind zum Küssen da. Ho-ho-ho-ho! Die meisten Russinnen sind, was ich so vernommen habe, mit ihren eigenen Landsmännern unzufrieden, da die Männer um ihre „Rarheit“ Bescheid wissen und sie sich daher weder um ihr Äußeres noch um ihren Intellekt noch um ihre Freundlichkeit kümmern.
Noch etwas Wichtiges für die Männer, solltet ihr euch einmal in einem super schicken, teuren Club befinden und euch eine der hübschen „Model“ Russinnen ansprechen, dann wird sich die erste Frage um euer Gehalt drehen. In den super tollen Clubs geht es nur darum sich einen reichen Mann zu angeln und die Männer sind logo-klaro Ärsche und nutzen das aus und bedienen sich an der Massenware Frauen je nach Geschmack, Lust und Laune.
Wie ihr ja wisst, bin ich in Bezug auf enge Räume und Menschenmassen eher panisch. In Moskau konnte ich bisher ein interessantes Phänomen beobachten, denn auch wenn es viele Menschen gibt, sind nicht alle „zusammengepfercht wie Tiere“, es wird nicht aufs ärgste gedrängt wie bei uns in Österreich. Es gibt immer noch einen minimalen Freiraum für jeden. Bisher überkam mich Gott sei Dank noch kein Panikgefühl. In Bezug auf Veranstaltungen (Masleniza) scheinen die Moskauer eher gemütlich eingestellt zu sein, die Masse bewegt sich langsam aber kontinuierlich. Es hat keiner Panik etwas zu verpassen.
Bezüglich des Erscheinungsbildes der Russen habe ich auch einige in Erfahrung gebracht. Überaus viele Russinnen tragen High-Heels und stöckeln damit übers Eis, umrunden Pfützen, „laufen“ dem Bus hinterher (schaut super lustig aus!) oder wanken über Pflastersteine. Sie tragen die Schuhe auch wenn es super kalt ist. Ich habe einmal die Dummheit begangen meine flachen, schönen Stiefel zu tragen und mir wären fast die Füße abgefroren. Nie wieder! Der Kleidungsstil der Russinnen ist auch eher fragwürdig. Julia hat mir erzählt, dass sich die meisten Frauen an der Mode orientieren, die sie in Magazinen und im TV sehen. Aktuell en vogue, der Glamour-style, der bei uns ja schon wieder out ist. Außerdem sind alle gleich angezogen, alle tragen die gleichen Farben, es sticht kaum jemand durch ein individuelles Styling hervor. Julia hat mir als Grund genannt, dass es zu Sowjetzeiten wenig und nur gleiche Kleidung (Schnitt, Farbe…) gab und die Russinnen dadurch keinen eigenen Stil entwickeln konnten. Heute gibt es Russische Läden die Klamotten günstig aber mit schlechter Qualität verkaufen. Sonst gibt es internationale Labels wie Mango, Zara usw. und am 13. März sperrt in Moskau der aller erste H&M auf.
Frauen gibt es in Russland in Hülle und Fülle! Es herrscht hier ein Männermangel. Also Single-Jungs der Heimat, frei nach dem Motto von Dschingis Khan „Moskau, Moskau, Liebe schmeckt wie Kaviar, Mädchen sind zum Küssen da. Ho-ho-ho-ho! Die meisten Russinnen sind, was ich so vernommen habe, mit ihren eigenen Landsmännern unzufrieden, da die Männer um ihre „Rarheit“ Bescheid wissen und sie sich daher weder um ihr Äußeres noch um ihren Intellekt noch um ihre Freundlichkeit kümmern.
Noch etwas Wichtiges für die Männer, solltet ihr euch einmal in einem super schicken, teuren Club befinden und euch eine der hübschen „Model“ Russinnen ansprechen, dann wird sich die erste Frage um euer Gehalt drehen. In den super tollen Clubs geht es nur darum sich einen reichen Mann zu angeln und die Männer sind logo-klaro Ärsche und nutzen das aus und bedienen sich an der Massenware Frauen je nach Geschmack, Lust und Laune.
Viel zu Viel zu Tun
Hallo ihr Lieben!
Lange gab es nix mehr Neues in meinem Blog zu lesen! Tut mir leid, ich hatte sooo viel Stress, dass ich einfach nicht dazu gekommen bin. An den Fotos habt ihr schon gesehen, dass ich am Samstag mit Julia im Botanischen Garten beim Ice Festival war und am Sonntag bei Masleniza, dem Frühlingsbegrüßungsfest. Am Montag hatte ich 3 Einheiten Russisch zu je 90 Minuten und das war mega- anstrengend! Ich verstehe zwar die Grammatik, jedoch nehmen wir sehr schwere Texte durch, bei denen ich kaum ein Wort verstehe. Nach solch einem Tag bin ich geschlaucht. Zudem beginnt der Kurs um 9 Uhr, ich verlassen das Haus vor 8 und bin erst nach 5 wieder zurück. Meine aktuellen Zeiträuber sind also die Russisch und Deutschkurse und die tägliche Anreise zur und Abreise von der Uni.
Gestern hatte ich meine 2 ersten eigenen Kurse. Kein Hospitieren vorher, nein direkt Unterrichten. 1. Einheit: Bachmann, 2. Einheit: Konversation über Werbung. Es glaubt mir sicher keiner, aber Lehrer sein ist anstrengend und braucht viel Vorbereitungszeit. Gestern war ich dann noch im Labyrinth des Hauptgebäudes unterwegs, auf der Suche nach dem Büro 104 im b Trakt. Ich musste die Bestätigung für meine Registrierung abholen, damit mein Visum im Mai verlängert wird. Das war vielleicht eine Unternehmung. Für alle nachfolgenden MGU Studis sei gesagt, der Raum befindet sich nicht dort wo man denkt (101; 102; 103), sonder hmmm… sagen wir es in der Nähe, aber doch wo anders.
Heute hatte ich wieder 2 Einheiten, diesmal am Lehrstuhl für Regionalforschung und die Studis waren total aufgeregt mich kenne zulernen. Obwohl es 2 verschiedene Kurse waren kamen sie extra zu beiden Einheiten. 14 Mädls und 2 Jungs waren im Kurs. Am Lehrstuhl für Übersetzen habe ich in einem Kurs nur zwischen 2 und 3 Studentinnen und im 2. Kurs um die 8 Studentinnen. Nach meinem Kurs ging Anna (Lektorin) mit mir zur Österreich BIB und ich stellte mich vor und dann ging’s zur Ösi Botschaft.
Lange gab es nix mehr Neues in meinem Blog zu lesen! Tut mir leid, ich hatte sooo viel Stress, dass ich einfach nicht dazu gekommen bin. An den Fotos habt ihr schon gesehen, dass ich am Samstag mit Julia im Botanischen Garten beim Ice Festival war und am Sonntag bei Masleniza, dem Frühlingsbegrüßungsfest. Am Montag hatte ich 3 Einheiten Russisch zu je 90 Minuten und das war mega- anstrengend! Ich verstehe zwar die Grammatik, jedoch nehmen wir sehr schwere Texte durch, bei denen ich kaum ein Wort verstehe. Nach solch einem Tag bin ich geschlaucht. Zudem beginnt der Kurs um 9 Uhr, ich verlassen das Haus vor 8 und bin erst nach 5 wieder zurück. Meine aktuellen Zeiträuber sind also die Russisch und Deutschkurse und die tägliche Anreise zur und Abreise von der Uni.
Gestern hatte ich meine 2 ersten eigenen Kurse. Kein Hospitieren vorher, nein direkt Unterrichten. 1. Einheit: Bachmann, 2. Einheit: Konversation über Werbung. Es glaubt mir sicher keiner, aber Lehrer sein ist anstrengend und braucht viel Vorbereitungszeit. Gestern war ich dann noch im Labyrinth des Hauptgebäudes unterwegs, auf der Suche nach dem Büro 104 im b Trakt. Ich musste die Bestätigung für meine Registrierung abholen, damit mein Visum im Mai verlängert wird. Das war vielleicht eine Unternehmung. Für alle nachfolgenden MGU Studis sei gesagt, der Raum befindet sich nicht dort wo man denkt (101; 102; 103), sonder hmmm… sagen wir es in der Nähe, aber doch wo anders.
Heute hatte ich wieder 2 Einheiten, diesmal am Lehrstuhl für Regionalforschung und die Studis waren total aufgeregt mich kenne zulernen. Obwohl es 2 verschiedene Kurse waren kamen sie extra zu beiden Einheiten. 14 Mädls und 2 Jungs waren im Kurs. Am Lehrstuhl für Übersetzen habe ich in einem Kurs nur zwischen 2 und 3 Studentinnen und im 2. Kurs um die 8 Studentinnen. Nach meinem Kurs ging Anna (Lektorin) mit mir zur Österreich BIB und ich stellte mich vor und dann ging’s zur Ösi Botschaft.
Dienstag, 3. März 2009
Freitag, 27. Februar 2009
MI-DO-FR Woche 2
Heute Freitag habe ich es endlich geschafft zu IKEA zu fahren. Preislich ist es gleich wie bei uns. Eher reichere Russen sind dort anzutreffen. Ich habe mir einiges zugelegt, um die Wohnung wohnlicher zu machen. Das Projekt IKEA hat ca. 4h gedauert und war super anstrengend. Metro, in der Kälte wartend, ein voll gestopfter Bus, Ewigkeiten stehend im Bus und retour mit Stauaufenthalt. Ufff…
Am Nachmittag ging es mit Julia in die Stadt an „die alte Stadtmauer“. In ein super Studentenkaffee mit leckeren Pirogi (Blätterteig Tortenstück mit allerlei Füllungen), toller Musik und nettem Ambiente, dass sich zu früheren Zeiten vor den Holzmauern der Stadt befand. Für so eine Lachs Piroge und einen großen smoothy habe ich rund 5 € bezahlt.
Nach dem Essen ging es ins Kino. Wir haben uns „slumdog millionair“ auf Englisch angeschaut und der Film war der Hammer! Die 8 Oscars hat er sich verdient! Für das Kino „35mm“ haben wir mit Studentenermäßigung 1.6 € bezahlt. Das Kino glich im Inneren eher einem Veranstaltungsraum mit Bühne und nach dem Film wurde geklatscht. Eine nette Geste! Je früher eine Vorstellung beginnt, desto günstiger ist der Film und die Filme am Vormittag sind gratis und werden von vielen Pensionisten besucht.
Für die MGU Austauschstudenten der Zukunft starte ich einen Versuch und werde alle möglichen Wege zum Institut testen und auflisten. Ich musste um 10:50 an der Uni sein. Gemessen habe ich den Weg von meinem Zimmer bis zum Institut. Für Variante 1 (Metro: Schabolowskaja Oktjabrskaja Park Kultury Uniwersitet und dann mit dem Bus) brauchte ich 45min. Für den Heimweg um 16 Uhr (Stosszeit) brauchte ich eine knappe Stunde. Eine interessante Sache, die ich bisher beobachtet habe war, dass im aller ersten Waggon meistens wenigster Leute sitzen als in den anderen. Bezüglich Fahrtkosten ist zu sagen, dass eine 10er Karte für die Metro 200R (4.30€) kostet und eine 10er Karte für den Bus kostet 165R (3.60€)
Am Donnerstag hatte ich meine ersten russisch Gehversuche an der UNI. 3x 1.5h Russisch! Too much! Ich sitze nämlich nicht im Anfänger sondern im 2er Kurs. Dafür wurde ich in KLU nicht vorbereitet und ich war wie gelähmt! Wir haben die Zeit, die Farben, die Klamotten, eine Personenbeschreibung, eine Ortsbeschreibung, Lieblingsplätze und eine Phantasiegeschichte über Jobs durchgemacht. Ich war am Ende völlig fertig und überfordert. Im Kurs sind wir zu 6. (2 Italienerinnen die sehr gut sind, 1 Spanierin, 1 Amerikanerin und 1 Japaner) und unterrichtet wird von 2 Professorinnen. Eine davon ist wirklich witzig und beide sind mir gegenüber SUPER hilfsbereit.
Am Donnerstag musste ich die Miete für Feb/März/April (= 362€) bezahlen und der Bankomat auf der Straße hat noch immer gestreikt. Nicht mal die Kreditkarte nahm er an. Ich war wirklich verzweifelt. Wie durch ein Wunder spukte der Automat im Shoppingcenter Geld aus. Sehr merkwürdig.
Am Mittwoch, bevor meine Betreuerin Swetlana am Institut eingetroffen ist, habe ich mir die Geschichte KLU`s und KTN`s zu Gemüte geführt. Was man im Ausland nicht alles über die Heimat lernt! Später hat mich Swetlana am Lehrstuhl für Regionalforschung vorgestellt. Dort werde ich zwei Literaturkurse (!) abhalten. Keine Landeskunde. Nächste Woche geht es schon richtig los. Kein hospitieren, um zu lernen wie man unterrichtet, nein, Tina wird gleich ins kalte Wasser geschupst und das auch noch alleine. Am anderen Lehrstuhl arbeite ich wenigstens mit zwei Lehrerinnen zusammen. Nachdem ich noch auf die Unterzeichnung eines Vertrags warten musste, konnte ich das Institut um 16 Uhr (Stosszeit) endlich Richtung „Aschan“ verlassen. Die Rushhour hat mich 10min direkt vor der Metro Station verweilen lassen und ich konnte nicht aussteigen. Vor Ort haben wir Couch Surfing Freunde von Jenny, aus Brasilien und Mexiko getroffen. Spanisch, Italienisch und Englisch stand dabei am Programm. Dieses Sprachengewirr ist manchmal schon ziemlich heftig!
Die Verzweiflung des Tages kam mit dem Abend, als mir kein Bankomat mehr Geld geben wollte.
Donnerstag, 26. Februar 2009
Dienstag, 24. Februar 2009
Tag 3 bis 6
Hallo ihr lieben Leser meines russischen Lebens!
Nun bin ich schon seit fünf Tagen in Moskau und ich muss sagen, ich habe mich wohl schon akklimatisiert! Ich muss aktiv sein, abgelenkt sein, dann geht es mir gut und dann bin ich zufrieden und nicht einsam. Ohne Internet wäre es auch anders.
Heute war ich am Fremdsprachen Institut. Mit Metro und Trolleybus (Bus der via Oberleitung mit Strom versorgt wird) dauert die Anreise aufgrund der beschissenen Verkehrssituation in Moskau fast eine Stunde. Es gibt zwar eine Straßenbahn, aber die Autos scheißen einen Dreck auf diese Spur und blockieren im gegebenen Fall alles. Heute durfte ich bereits in zwei Kursen über Klagenfurt und KTN erzählt und in einem Kurs haben wir Ingeborg Bachmanns Text „Jugend in einer österreichischen Stadt“ durchgenommen. Unglaublich wie gebildet die Russen sind und wie interessiert an Literatur. Für mich ist es eine neue Erfahrung, dass Ausländer mehr über die Literatur meines Landes wissen als ich.
Am Institut wurde ich freundlich empfangen. Alle sind nett, interessieren sich für mich und helfen mir. Alle sind sehr jung bzw. jung geblieben. Zum Tee-Kränzchen im Professoren Zimmer wurde ich bereits eingeladen und ich war in der Mensa. (Für Reis-Fleisch, einen Salat und einen Saft habe ich nur 90R (1.8€) bezahlt.) Eine Professorin hat mich anschließend mit dem Auto zum Heim gefahren.
Am Montag hatten die Russen einen Feiertag. Sie haben die Männer gefeiert und jedem zwischen 6 und 99 wurde gratuliert. Eine Ausländerin hat es mal als „sexual holidays“ bezeichnet. Da bleibt wohl viel Raum für Interpretationen. Die Geschäfte haben in Moskau immer offen, egal ob es Feiertag oder Sonntag ist. Zur Feier des Tages war ich bei Anna Bauer, einer österreichischen Lektorin zum Essen eingeladen! Sie unterrichtet seit 6 Jahren in Moskau, hat einen russischen Ehemann und ein Baby. Die Familie wohnt im 21. Stock einer typischen russischen Plattenbausiedlung, mit tollem Ausblick. Täglich können sie die Prozedur der Straßensperren für Medvedev und Putin mitverfolgen. Die sechsspurige Straße wird dann einfach dicht gemacht, damit die werten Herren zu ihrer Arbeit fahren können. Bei den dreien war es sehr nett. Ich bekam nach russischer Tradition einen Aperitif, dann Wein und einen Digestiv. Ganz schön stark das Zeug. Ich habe gelernt, dass die Russen sehr abergläubisch sind (Pfeifen in einem geschlossenen Raum bedeutet, dass man auf sein Geld pfeift; wenn man etwas zu Hause vergessen hat, dann soll man nicht zurück gehen, denn das bringt Unglück und wenn man es dennoch tut muss man sich selbst oder jemanden in die Augen schauen; und es bringt Unglück wenn man ein Brautpaar sieht und Glück, wenn man eine Beerdigung sieht usw.) und sehr gastfreundlich. Man wird gemästet und es ist unhöflich NEIN zu sagen.
Den Sonntag habe ich mit Julia und Sasha verbracht. Sie haben mit mir den zweiten Teil Sightseeing Moskau gemacht. Wir waren bei der Erlöser Kathedrale, bei einer Schokoloden Fabrik, am Fluss, in der Fußgängerzone Alter Arbat, beim besten Konditor der Stadt und in einem günstigen Selbstbedienungsrestaurant namens MUMU. Es war wirklich super! Die Mädels sind so klug und wissen so viel, was sie mir erzählen können. Sogar Jahreszahlen! Auf den Fotos seht ihr einige meiner Eindrücke. Den Abend habe ich mit Thomas, einem Engländer (seine Mutter ist Österreicherin, der Vater Amerikaner) und seiner Russischen Bekannten in einem günstigen Tschechischen Restaurant verbracht. Die Frau hat mich beeindruckt. Sie ist 22 und hat schon in China gelebt, spricht Chinesisch, Englisch wie eine Amerikanerin, spricht Deutsch und ist eine Jazz-Sängerin und ist ziemlich klug und gebildet. WOW! Anschließend waren wir noch in der „Ogi-Bar“, die von den beiden nur „shitty Bar“ genannt wurde, weil sie scheinbar so grindig ist. Aus meiner Sicht war die Bar einfach nur alternativ. Aber die Russen stehen aktuell mehr auf so genannte „fancy clubs“. Wo man sich aufbrezeln und einen Türsteher passieren muss. Da die Metro nicht mehr gefahren ist, habe ich die seltsame Erfahrung eines Privat-Taxis machen dürfen. Private Männer stehen vor Clubs und Discos und warten auf Leute die heimgefahren werden wollen. Man verhandelt mit ihnen den Preis und los gehts.
Am Samstag war ich auch mit Julia und Sasha unterwegs. Das war der erste Teil des Moskauer Sightseeing Trips und es war interessant, wie ihr den Bildern entnehmen könnt. Der Kreml, die Kirche, die Innenstadt, alles wow!
Soviel zur Zusammenfassung der letzten Tage hier in Moskau! Bis bald, lg an alle! Tina
PS: Alle aktuellen Fotos sind in der ersten Gallerie zufinden!
Samstag, 21. Februar 2009
Tag 1 bis 2
Hallo meine lieben Blog-Leser!
Nach tagelangem warten verfüge ich nun über eine Internet-Verbindung. Gott im Himmel sei Dank!
Seit Donnerstag bin ich nun schon in der Russen-Metropole und es gibt schon einige Sachen zu Berichten. Der Flug hat 2h20min gedauert. Ich hatte einen Fensterplatz und eine ganze Reihe für mich Wir flogen über die Russische Ebene und zwischen den Waldflächen blitzten die russischen Plattenbauten hervor.
Vom Flughafen hat mich Anastassia eine Doktorandin abgeholt und mich zu meiner Unterkunft gebracht. Mein erster Eindruck vom Gebäude: „Oh mein Gott, ich bin im tiefsten Ostblock gelandet!“ Ich will ja nicht oberflächlich sein, aber im Gegensatz zu unserem Wohnstandard wohnen die hier in Bruchbuden. Alles irgendwie grindig, ranzig, heruntergekommen, schmutzig. Am Eingang haben uns zwei Wachleute empfangen.
Ich wohne in einer Wohnung mit zwei Italienerinnen und teile mir ein Zimmer mit einer davon. Das Zimmer kann optisch mit einer 50er Jahre Großmutter-Wohnung bei uns verglichen werden. Teppichboden und schwere staubige Vorhänge. Ein Festtag für mich Staub-Allergikerin. Für eine Erkenntnis bin ich jetzt schon sehr dankbar, denn nun weiß ich wo unsere Sperrmüll-Möbel landen. Im Grunde ist es ein Wahnsinn, dass man dafür im Einzelzimmer 500 Euro bezahlt. Wir wohnen wirklich wie Könige in Österreich! Anfangs war ich wirklich geschockt über die Wohnung, aber mittlerweile geht’s.
Die große Einsamkeit, Traurigkeit und Geschocktheit des Ankunftstages ist bereits ein bisschen abgeklungen. Sobald ich abgelenkt werde geht’s. Gestern ging’s mit der Metro und einem Sammeltaxi zum Institut und zur Uni. Ohne Anastassia wäre ich aufgeschmissen gewesen. Metro fahren ist nicht so schwer, aber das mit den Sammeltaxis! Sammeltaxis sind Busse nur im Kleinformat und der Fahrer wartet so lange bis das Taxi voll ist und dann geht’s los. Wenn man aussteigen will, muss man den Stationsnamen laut sagen und das Geld wir von einem Fahrgast zum nächsten, bis zum Fahrer weitergereicht. Eine Fahrt kostet 25R (=50cent). Das Institut ist nicht im Hauptgebäude der Uni, dem Stalin-Bau. Das Hauptgebäude ist beeindruckend. Riesig und so richtig sowjetisch. Man muss aufpassen in welchen Lift man einsteigt, denn einige fahren nur vom 1 bis zum 11 und die anderen nur vom 12 bis zum 27 Stock.
Nach dieser Erfahrung waren wir in einer Französischen Kette shoppen, denn ich musst Töpfe und Pfannen für die Wohnung besorgen. Die Kette ist eine der günstigsten hier und eine Pfanne kostet um die 3 Euro.
So, fürs erste war es das für Tag 1 und 2!
lg und Danke für eure Bereitschaft meinen Blog zu lesen!
Bussal aus Moskau,
tina*
Mittwoch, 18. Februar 2009
Rückblick auf Gewohntes
Hallo meine lieben Blog-Leser!
Morgen um 11:15 geht es los gegen Moskau. Bin schon soooo gespannt!
Die Vorbereitungen für mein DaF-Praktikum waren sehr anstrengend. Wochen voll intensiver Arbeit. Mein Zimmer musste ich räumen. Kisten habe ich nach Dellach und Baden geschleppt, für meine Russisch Prüfungen habe ich gelernt und Materialien über Österreich und Österreichische Literatur zusammengetragen. Mein Auto habe ich verscherblt und mich von meinem Zeitungsjob getrennt.
Derzeit bin ich also weder mobil noch heimisch. Schlimm ist das, wenn man alles hinter sich lässt, um den Blick in das Neue, Unbekannte, Zukünftige zu wagen. Irgendwie traurig, aber auch aufregend und spannend.
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