Mittwoch, 1. April 2009

Klartext

Hallo meine lieben Leser!

Ich glaube, ich sollte mal etwas klar stellen! Meine Hass-Tiraden gegenüber Moskau, die ich in meinem letzten Eintrag von mir gegeben habe, waren eine Momentaufnahme! Mein seelischer Zustand an diesem Tag, auf dem Silbertablett serviert. Ein tiefer Einblick in meine Gefühlswelt und deren Abhängigkeit von äußeren Umständen.
Einige von euch haben mich mit Unverständnis auf mein „Ich hasse…“ angesprochen und ich glaube ich sollte meine Darstellungen relativieren. Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber es ist auch nicht alles schwarz wie die Nacht, nur weil es so scheint. Lasst mich kurz ein Beispiel geben. Friederike Mayröcker schrieb in ihrem Gedicht Manchmal 8 Zeilen über unscheinbare, kleine, unwichtige Anlässe. Für die Beschreibung der gewaltigen Wirkung dieser Kleinigkeiten verwendet sie nur 3 Zeilen. Kleinigkeiten kann man nüchtern und realistisch beschreiben. Und besonders negative Aspekte ziehen rasch die Aufmerksamkeit auf sich und fallen auf. Wenn ich also am Ende meines Aufenthaltes einen Blick zurück werfen werde, dann wird mein Eindruck von Moskau ein positiver sein, davon bin ich überzeugt! Denn nicht alles ist negativ und nicht alles hassenswert, nur weil es im Moment so scheint!
Bei den Landsleuten, denen ich mit meinen Aussagen möglicherweise vor den Kopf gestoßen bin, möchte ich mich entschuldigen! Ich werde jedoch zukünftig nichts an meinem Schreibstil ändern oder negative Dinge aus meinem Blog aussparen, denn hier zu schreiben ist mein Ventil. Es ist ein wichtiger Sozialisationsprozess für mich, denn man darf nicht vergessen, dass mein kultureller Hintergrund ein anderer ist als der Russische. Ich will jedoch nicht, dass der Eindruck entsteht, ich sei eine eingebildete, überhebliche, besserwisserische, unzufriedene und arrogante Europäerin, die Russland und Moskau in den Dreck zieht. Ich bin einfach ich und ich schreibe das, was mir in den Sinn kommt, ich schreibe darüber was mir auffällt, was mich stutzig macht, was mich nachdenklich stimmt, über Dinge die mich erfreuen oder einfach nur nerven und ankotzen. Frei nach Ingeborg Bachmann bin ich immer ich, werde mich nicht beugen, ich bleibe wie ich bin und schreibe wie ich will.
Meinen nächsten positiven Eintrag werde ich schreibe, wenn in Moskau die Sonne scheint, die weißen Wölklein über den Himmel tanzen, wenn ich die Vögel in den Bäumen höre, wenn ich das grün auf den Wiesen sprießen sehen, wenn ich das Gefühl habe: „Oh Moskau, ich liebe dich!“

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